Die Weltbank ermöglicht seit dem 20.4.2010 öffentlichen Zugriff auf umfangreiche Datensätze, die bisher nur zahlenden Abonnenten zur Verfügung standen. Die Datenbank enthält statistische Daten zu den Bereichen Bildung, Gesundheit, Armut, Umwelt, Wirtschaft und Handel.
Die Entscheidung der Weltbank könnte dazu beitragen, dass sich zukünftig Wissenschaftler, Journalisten, NGOs, Unternehmer aber auch Schulkinder leichter einen eigenen Überblick über die Entwicklung der Welt verschaffen können. Die Website steht in vier Sprachen zur Verfügung – englisch, französisch, spanisch und arabisch – und ist durchaus benutzerfreundlich gestaltet. Man kann vorstrukturierte Informationen zu Ländern, Themen und Indikatoren abrufen oder sich selbst durch die gesamte Datenbank klicken. Auch die Visualisierungen scheinen auf den ersten Blick sehr übersichtlich und gelungen.
„Unsere Erfahrung zeigt: Was gemessen wird, kann auch verändert werden.“, sagte Weltbank-Präsident Robert B. Zoellick zum Start der Initiative. Nach Expertenmeinung könnte der freie Zugang zu den Daten tatsächlich dazu beitragen, faktenbasierte politische Entscheidungen zu befördern und die Datenlage in Entwicklungsländern zu verbessen.
Wer sich durch die Daten klickt und eigene Visualisierungen erstellen möchte, findet auf der Webseite von ManyEyes umfangreiche Möglichkeiten. „Unser Ziel ist es, Visualisierungen zu ‚demokratisieren und eine neue gesellschaftliche Art der Datenanalyse zu ermöglichen.“, heißt es dort. Frei nach dem Motto: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Es bleibt abzuwarten, ob die Freigabe und die immer einfachere Visualisierung von Daten tatsächlich zu einer gesellschaftlichen Datenanalyse führen wird.
In Deutschland engagiert sich das Open Data Network für die Förderung von Open Government, Transparenz und Partizipation und veranstaltete am 17. und 18.4.2010 den ersten deutschen Open Data Hackday in Berlin.