Und Mark sprach: Es werde Licht, und es ward Licht. Außer in China und der ehemaligen Sowjetunion. Aber dort gibt es wenigstens Qzone (200.000.000 Nutzer) und Vkontakte (100.000.000 Nutzer). Kleine Lichter im Vergleich zur Facebook-Sonne (500.000.000 Nutzer).
Wenn man den offiziellen Facebook-Nachrichten glauben schenken darf, kochen Praktikanten wie Paul Butler im Hauptquartier des kleinen Internetriesen weder Kaffee noch vertun sie ihre Zeit am Kopiergerät. Viel besser: Sie visualisieren Freundschaften auf einer Weltkarte!
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In einem Interview mit Mike Wallace vom 18. Mai 1958 spricht Aldous Huxley, der Autor von „Schöne neue Welt“, über Drogen, Freiheit, das Fernsehen und die Überorganisierung der Welt. Es zeigen sich erstaunliche Parallelen zu heute:
Wenn die Technik immer komplizierter wird, dann wird es notwendig, immer ausgefeiltere Organisationen zu haben, hierarchischere Organisationen. Im Übrigen wird der Fortschritt der Technologie von einem Fortschritt der Organisationswissenschaft begleitet. Jetzt ist es möglich Organisationen in einem größeren Maßstab zu erschaffen als es jemals früher möglich war. Folglich hat man mehr und mehr Leute die ihr leben als Untertanen dieser hierarchischen Systeme verleben, kontrolliert von Bürokratien, entweder den Bürokratien der großen Wirtschaft oder den Bürokratien der großen Regierung.
Zum Geburtstag Mr. Huxley: Willkommen in der schönen neuen Welt von Google, Facebook, Microsoft und Co.! Die Hierarchien nennt man Netzwerke, die Untertanen heißt man Nutzer und die Organisationen sind größer als je zuvor.
Eine Transkription des Interviews findet sich hier.
Alle Wörter dieser Welt. Ausgesprochen und aufgezeichnet von Muttersprachlern. Forvo entstand als Idee im Jahr 2007 und ist seit Januar 2008 online. Inzwischen hat sich das in Spanien ansässige Internet-Projekt zum größten Aussprache-Führer der Welt entwickelt.
Sie können auf Forvo kostenlos stöbern und suchen. Wenn Sie neue Wörter oder Aussprachen hinzufügen wollen, müssen sie sich anmelden – aber auch das ist kostenlos. Meiner Meinung nach ist Forvo eine großartige, interaktive Idee, die das Beste aus beiden Welten vereint: den Netzwerk-Gedanken des World Wide Web mit allen Sprachen die im wahren Leben (noch) auf der Welt gesprochen werden.
In der Rubrik „Sprache des Tages“ werden Sprachen vorgestellt, von denen Sie vielleicht noch nie etwas gehört haben, z. B. Lakota, eine Sioux-Sprache, die vom Volksstamm der Lakota gesprochen wird.
Haben Sie sich je gefragt, wie Sie den Namen Ihrer ausländischen Lieblingskünstler in seiner oder ihrer Muttersprache richtig aussprechen? Ich war ziemlich beeindruckt, als ich erfuhr, wie die isländische Sängerin auf Isländisch, die französische Band auf Französisch oder der polnische Komponist aus Polnisch ausgesprochen werden.
Für nicht-englische Muttersprachler könnte es zudem aufschlussreich sein, einige Annahmen über die Aussprache der weltweit größten Internet-Firmen neu zu überdenken: , and .
Probieren Sie es aus! Forvo macht Spaß! www.forvo.com
„Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität. Die Kinder widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“ Dieses berühmte Zitat wird seit dem 3. April 1966 dem griechischen Philosophen Sokrates zugeschrieben, als die New York Times den Amsterdamer Bürgermeister zitierte.
Nicht nur damals in Griechenland oder in den 1960er Jahren in Holland, auch heute noch klagen Eltern und Lehrer über die schlechten Manieren oder sorgen sich um das soziale Wohlergehen ihrer Kinder. Ein Grund für das Unverständnis zwischen den Generationen ist das unterschiedliche Verhalten bei der Nutzung sozialer Medien und neuer Technologien.
Amerikanische Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 8 und 18 Jahren benutzen durchschnittlich siebeneinhalb Stunden täglich irgendein elektronisches Gerät: vom Smartphone über den MP3-Player bis zum Computer. Das fand die Kayser Family Foundation zu Beginn dieses Jahres in einer Studie heraus. Auch wenn in Deutschland noch keine amerikanischen Verhältnisse herrschen, so kann man auch hier in eine beliebige Schule gehen und zusehen, wie spätestens mit dem Pausenklingeln Handys aus den Taschen gezaubert werden um schnell ein paar SMS zu tippen. Auch hierzulande beklagen Eltern und Lehrer den angeblich damit einhergehenden Sprachverfall. Und sie fragen sich: Wenn die Kinder dieser neuen digitalen Generation in sozialen Netzwerken wie SchülerVZ, StudiVZ oder Facebook mehr als 500 vermeintliche „Freunde“ haben, müssen wir uns dann um die Zukunft sorgen?
Das müssen wir ganz sicherlich, aber wir sollten auch ein wenig genauer hinschauen. Die englische Wochenzeitschrift Economist berichtete in einem Artikel unter dem Titel „Primaten auf Facebook“ im letzten Jahr darüber, dass selbst Menschen mit sehr vielen Facebook-Freunden mit nur sehr wenigen dieser Freunde tratsächlich in ständigem wechselseitigen Austausch stehen. 10 bis 16 Personen sind es nach einer Studie des Facebook Data Teams für Mitglieder mit mehr als 500 „Freunden“. Der durchschnittliche Benutzer auf Facebook hat jedoch „nur“ 120 Freunde, und kommuniziert folglich regelmäßig und wechselseitig mit 3-7 Personen. Das sieht dem guten alten Begriff der Freundschaft doch ganz ähnlich.
Auf den ersten Blick scheinen soziale Netzwerke wie Facebook, SchülerVZ oder StudiVZ den Begriff „Freund“ abzuwerten. Und einige Eltern dürften beeindruckt oder beängstigt sein in Anbetracht der sozialen Multitasking-Fähigkeiten der eigenen Kinder. Dennoch scheinen auch die sogenannten Digital Natives (engl.: digitale Eingeborene) in der Lage zu sein, Freundschaften in ihren sozialen Netzwerken aufzubauen und zu pflegen. Der Economist brachte es auf den Punkt: „Der Neocortex ist die Grenze.“
Es war Robin Dunbar, ein Anthropologe aus Oxford, der aus den Gehirngrößen und sozialen Netzwerken von Menschenaffen auf den Menschen extrapolierte und herausfand, dass die Größe des menschlichen Gehirns stabile Netzwerke von etwa 148 Personen ermöglicht. Viele Institutionen, von neolithischen Siedlungen über das Manipel in der römischen Armee scheinen nach dieser Dunbar-Zahl organisiert zu sein. Und auch Digital Natives in ihrem neuen Lebensraum der Sozialen Netzwerke scheinen diese Grenze nicht zu überschreiten.
Bis vor kurzem konzentrierten sich die Bedenken über den Einsatz neuer Technologien vor allem auf die Auswirkungen für die geistige Entwicklung der Kinder. Mittlerweile wird auch danach geschaut, wie sich deren Einsatz auf die sozialen Beziehungen und Freundschaften auswirkt. Damit werden die Sorgen über die sozialen Auswirkungen von der dunkleren Seite des vernetzten Lebens – mit Cyber-Bullying oder sexuell anstößigen Text-Botschaften, ins rechte Licht gerückt und in einen weiteren Kontext gestellt.
Meiner Meinung nach sind die meisten Sorgen der älteren Generation das Ergebnis von etwas, was Remo Largo, ein Schweizer Kinderarzt und Autor von Babyjahre, Kinderjahre und Schülerjahre, „misfit“ zwischen kindlichem Verhalten und der Umwelt nennen würde. In diesem Sinne müssten sich neue und innovative Lernumgebungen besser an die individuellen Bedürfnisse der Kinder anpassen. Das bedeutet einerseits neue Ansätze zu erproben, um einem digitalen Analphabetismus entgegenzuwirken und die digitale Kluft zu verkleinern.
Aber es geht auch darum, sich für die neue Lebenswelt der Kinder und ihre Bedürfnisse im virtuellen Lebensraum zu interessieren. Eine bessere Bildung wird ihnen dabei helfen, das Gleichgewicht zu finden zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre, Vernetzung und Freundschaft, Multitasking und Konzentration, leichtgewichigem Geplauder und persönlicher Reflexion. In einem Wort, zwischen Online-Netzwerken und dem Leben da draußen.